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Liegt in Kürze Würze?

■ Ausschnittservice: Das Theatertreffen im ZDF

Wer mit Hilfe des Fernsehens einen Blick auf das Berliner Theatertreffen werfen will, muß schnell sein. Langsam Schaltenden kann es passieren, daß die Sondersendungen vorbei sind, bevor sie ihre Chips auf den Couchtisch gestellt haben. Denn was man einst auf Sofakissen zu sticken pflegte, ist jetzt ZDF-Devise: „Nur ein Viertelstündchen“ lang ist jeweils eine Einheit des sechsteiligen Specials, das der Theatermann und Filmemacher Dietmar N. Schmidt zusammengestellt hat. Auch wenn die Beiträge laut Presseheft „in der Regel bereits gegen 22Uhr beginnen“, verschwinden sie — so offenbart die Lektüre des Programmheftes — im Bermudadreieck der wechselnden und meist später liegenden Sendeplätze.

Zwar gestand Schmidt vor Journalisten, daß sich „der Kampf um den Erhalt der Kultur in den Anstalten“ verstärkt habe, doch sei die Kürze „selbstgewähltes Schicksal“. Man habe „etwas Neues“ machen wollen und verstehe die Beiträge als „Appetitanreger“. Den Kurzbeiträgen zum Trotz will Schmidt, der auch schon in vergangenen Jahren die Sendungen zum Theatertreffen betreute, „etwas von der Kraft des Theaters im reproduzierenden Medium herüberbringen“. Die nach Berlin eingeladenen Inszenierungen sollen vorgestellt und auch allgemeine Themen besprochen werden. Unter dem Titel Vom Wandel des Theaters Ost (Sa., 22.30Uhr) fragt er nach den Perspektiven des Bühnenlebens in den neuen Ländern. Er wird nach charismatischen Künstlern fahnden (Do., 22.10Uhr), die Aktualität des Theaters behandeln (Do., 28.5., 22Uhr) und eine Bilanz des Festivals ziehen (So., 31.5., 23.25Uhr).

Wer aus der Fernsehsesselperspektive mehr vom Theater sehen will, muß verkabelt sein oder eine „Schüssel“ besitzen: Auf 3sat stehen ausführliche Sondersendungen auf dem Programm. SaJa

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