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Gift für Rumänien

■ Immer mehr deutsche Chemieabfälle entdeckt

Bukarest (dpa) — Große Mengen deutschen Giftmülls sind offenbar nach Rumänien gelangt. Ein Beamter des Umweltamtes Sibiu inspizierte zwei bisher unbekannte Lager für illegal eingeführte Chemieabfälle in Miercurea Sibiului, wo Berge von Mullfässern zu sehen waren. Bereits vor einer Woche war in Sibiu ein solches Lager aufgespürt worden.

Es handelt sich vor allem um Insektenvertilgungsmittel aus Ex- DDR-Chemiebetrieben. Bei der Durchsuchung des Depots in Miercurea Sibiului befanden sich dort gerade drei Lkws aus Deutschland, die weitere Fässer mit Chemieabfällen ablieferten.

Umweltminister Klaus Töpfer bezeichnete die Affäre als einen „umweltpolitischen Skandal“ und dankte Greenpeace für die Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium. Er verwies darauf, daß seine Möglichkeiten zur Einflußnahme „begrenzt“ seien. Der Vollzug gesetzlicher Regelungen sei Sache der Bundesländer. Er hoffe, daß die europäische Verordnung über die Kontrolle grenzüberschreitender Abfalltransporte in Kürze beschlossen würde. Erst dann könne er Neuregelungen auf den Weg bringen.

Unterdessen unterzeichnete Innenstaatssekretär Franz Kroppenstedt mit einem Vertreter des rumänischen Außenministeriums ein Protokoll über die deutsch-rumänische Zusammenarbeit. Danach stellt Bonn in diesem Jahr rund 20 Millionen Mark für die deutsche Minderheit in Rumänien zur Verfügung.

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