: OAS verschärft Haiti-Sanktionen
Nassau (wps) — Die „Organisation Amerikanischer Staaten“ OAS hat auf ihrer Wochenendtagung in Nassau auf den Bahama-Inseln das Handelsembargo gegen Haiti verschärft. In Protest gegen die Kompromißlosigkeit der dortigen Militärputschisten rief die OAS ihre Mitgliedsstaaten auf, Putschbeteiligten und Unterstützern des haitianischen Militärregimes keine Visa mehr zu gewähren. Schiffe, die das Embargo mit Lieferungen von Öl und anderen Gütern brechen, sollen in OAS-Häfen nicht mehr docken können. Illegale Öllieferungen aus Europa sind nach OAS- Ansicht eine der wichtigsten Stützen des haitianischen Regimes.
Die Versammlung unternahm aber keine weitergehenden Schritte, wie sie beispielsweise die UNO gegen Libyen verhängt hat. Weder Luftverkehr noch Kommunikationsverbindungen mit Haiti sind unterbrochen.
Die erneute Aktivität hängt damit zusammen, daß wieder mehr „Boat people“ Haiti in Richtung USA verlassen und von der US-Küstenwache auf den Marinestützpunkt Guantanamo in Kuba gebracht werden. Nach den Massenabschiebungen im März war die Zahl der in Guantanamo festgehaltenen Haitianer auf 2.000 gesunken. Bis letzten Freitag war sie aber wieder auf 9.000 gestiegen. Wöchentlich werden 750 bis 1.000 von ihnen nach Haiti deportiert. Täglich kommen aber um die 250 Neuankömmlinge. Die US-Einwanderungsbehörden erlauben gegenwärtig etwa 30 Prozent der Flüchtlinge die Weiterreise in die USA, um dort Asyl zu beantragen.
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