■ DER TIP: Sonderbare Familie

(„Die Manns“, Nord3, 22.55Uhr) Klaus Mann ahnte früh, daß sich die Öffentlichkeit für die Rückseite der großbürgerlichen Fassade interessieren würde: „Was sind wie doch für eine sonderbare Familie“, notierte er bereits 1936. „Man wird später Bücher über uns schreiben.“ Spätestens seit die Tagebücher von Thomas Mann veröffentlicht werden konnten, wurde seine von ihm selbst lebenslang bekämpften Homosexualität offenbar. Damit gerieten das Verhältnis zu seinem schwulen Sohn Klaus Mann, der sich 1949 das Leben genommen hatte, sowie andere Schicksale und Suizide innerhalb der Familie in ein anderes Licht. In dem Film von Ulrich Schwarz kommen die Soziologin Marianne Krüll, die Literaturwissenschaftler Reinhart Baumgart und Karl Werner Böhm sowie Mann-Enkel Frido zu Wort.