piwik no script img

DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER Hören statt Hautkrebs

Es ist fast Sommer, alle Welt lungert im Freien herum und schlürft kühle Drinks, und nun will die taz Sie in Konzerte locken. Ein schwieriges Unternehmen, also beschränken wir uns diesmal auf das Unverzichtbare — aus subjektiver Sicht selbstverständlich. Wie wäre es zum Beispiel heute abend mit den Bremern Bloody Creaze im Naturfreundehaus Buchtstraße? Hardrock bietet das Quartett, und das recht anhörlich, wie ihre kürzlich erschienene Platte beweist.

Morgen, am 22.5., lohnt der Weg ins Hastedter Wehrschloß. Shudder To Think aus Washington D.C. haben den langen Weg auf sich genommen, um unsere Ohren mit harschen Tönen zu erfeuen. Wenn wir ihren Bandnamen wörtlich nehmen dürfen, sollte dem Gelingen des Abends nichts entgegenstehen: Es schaudert beim Gedanken. Ebenfalls dabei: That's It. Für diejenigen unter Ihnen, denen der Canossagang ins Arbeitsamt nicht erspart wird, könnte am Freitag, 22.5. und Samstag, 23.5., „ab cirka 20 Uhr“ (so das Info), eine Art Aha-Erlebnis stattfinden. Denn anstatt überheblicher SachbearbeiterInnen erwartet sie in der Eingangshalle des Arbeitsamtes, Doventorsteinweg, Jazz-Musik. Ja, Sie lesen richtig, das 1. Bremer New Jazz Meeting findet genau dort statt. Es spielen: Fr.: Man Dance; Larx'n'Aspic; Schmidt Band, Sa:Five Quarters; Roschak, Mattutat, Miller; Apel, Milowski, Clauss. Staffeleien und Farbe sollen Interessierte animieren, aktiv zu werden, sagt das Info. Vielleicht so eine Art Selbsttherapie? Auch am 22.5., aber um 21 Uhr lädt das Vegesacker Kioto zu Vital Crossing mit multikultureller Welt-Musik ein. Wenn es stimmt, daß Worte manchmal klingen wie Musik, dann paßt die Nacht der Worte durchaus in diese Rubrik. Da treffen sich in der Stresemannstr. 54 Leute, um miteinander zu reden. Eine Rhetorik-Nacht bis 3 Uhr morgens soll dort abgehen. Hinterher gibt's Sekt. Sabbeln bis zum Exzess, und das mit Anleitung professioneller Quasseler. Schöner die Worte nie klingen. Etwas früher, um 20 Uhr, wackeln die Hochhäuser um das JFH Tenever. Für läppische 99 Pfennig treten dort die türkische Rockgruppe Derya, die Rapper Ferris & Bad und die Hardrocker Harzard County auf.

Weitere Highlights: Dienstag, 26.5., Aladin Pestilence mit „Deathmetal“. Mittwoch, 27.5., Trombonolog aus Schwerin mit vier Posaunen in der Stadtwaage, Langenstraße. Cool J.F.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen