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Was Säure bewirkt

■ Oldenburger Krankenhausmuseum eröffnet mit Janssens Krankengeschichte

Dem Säureunfall, bei dem der Zeichner Horst Janssen vor zwei Jahren fast erblindet war, ist jetzt immerhin die Inbetriebnahme des Deutschen Krankenhausmuseums in Oldenburg zu verdanken. Eröffnet wird es jetzt mit der Janssen-Ausstellung: „Der Foliant — Eine Krankengeschichte“. Zu sehen sind Zeichnungen, Radierungen und Texte aus der Zeit unmittelbar nach Janssens Unfall im Mai 1990.

Damit ist nun das gesamte ehemalige Hospital aus dem Jahre 1841, benannt nach dem Großherzog Peter Friedrich Ludwig, wieder zugänglich: nach langjähriger Restaurierung und dem Anbau eines multifunktionalen „Kulturzentrums TSL“ für mehrere städtische Kultureinrichtungen. Der klassizistische dreiflügelige Gebäudekomplex wurde auf Initiative des Aachener Medizinhistorikers Axel Hinrich Murken als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Murken, der als Gründer des Krankenhausmuseums gilt, konnte von Bund und Land Niedersachsen erheblichen Mittel für die fast zwölf Millionen Mark teuren Arbeiten einwerben.

Murken bezeichnete das Krankenhausmuseum als „absolutes Novum in der europäischen Museumslandschaft“. Seitdem die Stadt Oldenburg 1986 dem Trägerverein den Nordflügel des Hospitals für zehn Jahre kostenfrei überließ, ist allerdings das Museumsprojekt umstritten. Konkurrierende Pläne sahen eine Nutzung als Seniorenheim oder insgesamt als städtisches Kulturzentrum vor. Die Universität Oldenburg, die parallel ein wissenschaftliches Museumskonzept erarbeitet, hatte erst vor kurzem auf die mangelhafte finanzielle Ausstattung durch Vereinsmitglieder und Sponsoren hingewiesen.

Der „Inbetriebnahme“ soll Anfang nächsten Jahres die „offizielle Einweihung“ folgen, wenn das Museum laut Murken „vollständig eingerichtet“ sein wird. Bislang gibts eine historische Apotheke, eine verblichene Intensivstation und eine Eiserne Lunge. Die Janssen-Ausstellung läuft noch bis 16. August. dpa

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