: Walle mit besten Finalchancen
■ Halbfinal-Hinspiel gegen Angstgegner Frankfurt endete 23:23
Titelverteidiger TuS Walle Bremen schuf sich am Samstag mit einem 23:23 (12:12)-Unentschieden beim BSV Frankfurt/Oder eine gute Ausgangsposition für den Einzug in das Meisterschaftsfinale der Handball-Damen. Das Unentschieden im Halbfinal-Hinspiel der Meister-Play-off-Runde schmeichelt am Ende dem Titelverteidiger aus Bremen.
In der hochdramatischen Partie beeindruckten beide Teams mit starken Abwehr- und Angriffsleistungen. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten übernahmen die hochmotivierten Frankfurterinnen gegen die Elite-Truppe von der Weser das Kommando. Nach einem 1:2-Rückstand (3.) schufen sie sich über die Stationen 5:3 (14.) und 8:5 in der 20. Minute einen komfortablen Drei-Tore- Vorsprung. Besonders Karen Heinrich, die sich selbst von Preßdeckungen durch Eva Kiss und Dagmar Stelberg nicht beeindrucken ließ, und die sichere Siebenmeter-Vollstreckerin Manuela Fiedel überzeugten in den Reihen der Gastgeberinnen.
Bis zum 12:10 (29.) behaupteten die BSV-Frauen ihre Führung. Dann aber kurz vor und nach der Pause kamen sie von der Rolle. Nicht zuletzt aufgrund der starken Leistungen von Eva Kiss - mit zehn Treffern erfolgreichste Werferin —, Dagmar Stelberg und der Ex-Frankfurterin Silke Fittinger drehten die Bremerinnen den Spieß um. Nach 14:12-(34.) und 19:16 Führungen (44.) schienen die Gäste auf der Siegerstraße. Aber die kämpferisch großartigen Frankfurterinnen stemmten sich mit Macht gegen die drohende Niederlage und schafften tatsächlich die Wende zum 22:20 (56.). In der Schlußphase kam die Walle-Mannschaft noch zum Unentschieden.
Das Rückspiel am kommenden Donnerstag am Hohweg in Walle dürfte spannend werden. Die Frauen aus Frankfurt sind immer für eine Überraschung gut. Sie waren es, die den Waller Handballerinnen nach 97 Handballsiegen in Folge die erste Liga-Niederlage beibrachten. Damals griff erstmals Sponsor Brüggemann direkt in das sportliche Geschehen ein und verlangte von der Mannschaft im nächsten Spiel einen Sieg mit 30 Toren. Diese erste Niederlage leitete das Debakel des TuS Walle ein, dessen Vereinsführung bis heute noch nicht in der Lage war, ein klares Vereinskonzept ohne Sponsor Brüggemann zu entwickeln.
Im zweiten Halbfinalspiel schlugen die Frauen von Bayer 04 Leverkusen am Samstag abend vor 500 Zuschauern den TV Lützellinden knapp mit 21:20 (9:11). Das Rückspiel in Gießen wird bereits am Mitwoch ausgetragen. Leverkusen scheiterte mit vier Siebenmetern an der überragenden Gästetorhüterin Dragica Djuric. Die Gäste verstanden es nicht, in der hochdramatischen Schlußphase einen Drei-Tore- Vorsprung (17:20) über die Zeit zu bringen. dpa/taz
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