: Proteste in den USA gegen die Rückführung von Haiti-Flüchtlingen
Washington (afp) — Die Anordnung von Präsident Bush an die US- Küstenwache, Flüchtlinge aus Haiti in den Karibikstaat zurückzubringen, hat heftige Proteste bei US- Parlamentariern und Menschenrechtsaktivisten hervorgerufen. Die Entscheidung sei „grausam, unsensibel und zynisch“, erklärte der Demokrat Stephen Solarz. Die Flüchtlinge würden zu „Folter und Terror“ zurückgeschickt. Der Leiter der Juristen-Vereinigung für die Verteidigung der Menschenrechte, Arthur Helton, unterstrich, die Entscheidung verstoße gegen die internationalen Bestimmungen.
Bislang waren die Boat people aus Haiti zum US-Marinestützpunkt Guantanamo auf Kuba gebracht worden. Dort halten sich inzwischen etwa 12.000 Haitianer auf, womit die Kapazitäten ausgeschöpft sind. Die meisten von ihnen werden von den US-Behörden nicht als politische Flüchtlinge anerkannt. Am Montag wurden weitere 510 Flüchtlinge, denen politisches Asyl verweigert worden war, von der US-Küstenwache aus Guantanamo Bay in die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince zurückgebracht.
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