: Flüchtlingswelle aus Haiti ist ungebrochen
Port-au-Prince/Washington (ap) — Trotz des Aufnahmestopps der USA versuchen immer mehr Haitianer, aus dem Karibikstaat zu fliehen. Am Samstag erreichte die Zahl der Flüchtlinge, die in ihren Booten von der US-Küstenwache auf hoher See aufgebracht und nach Port-au-Prince zurückgeschickt wurden, sogar den neuen Rekordwert von 909. Unter dem Eindruck von Protesten gegen seinen vor einer Woche erlassenen Aufnahmestopp kündigte Bush am Wochenende eine Erleichterung des Asylverfahrens für Haitianer an.
Nach einem am Samstag in Washington veröffentlichten Bericht des US-Rechnungshofes haben etwa zwölf Staaten in Südamerika, Afrika und Europa das von der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gegen Haiti verhängte Handelsembargo nicht beachtet. Dem Bericht zufolge wurden aus Deutschland Bier, Brauereimaschinen und Werkzeuge nach Haiti geliefert. Bush kündigte an, die USA wollten ihre Häfen für Schiffe schließen, die das OAS- Embargo unterliefen.
Unterdessen kam es in Haiti erneut zu Zusammenstößen mit Gegnern der Militärregierung. Anhänger des im September gestürzten gewählten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide griffen nach einer Meldung der haitianischen Nachrichtenagentur 'hpa‘ am Samstag einen Armeestützpunkt in der Nähe der im Süden der Insel gelegenen Stadt Les Cayes an und setzten die Gebäude in Brand. Den Angaben zufolge wurden zahlreiche Menschen verhaftet.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen