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Stasi vertuschte Tod an der Mauer

Berlin. Die DDR-Staatssicherheit hat die Angehörigen des am 25. Dezember 1983 an der Mauer erschossenen Silvio Proksch bewußt belogen, um den Tod des 21jährigen geheim zu halten. Prokschens Schwester sagte als Zeugin in dem Prozeß gegen einen früheren DDR-Grenzsoldaten, die Stasi habe gegenüber der Familie stets behauptet, an diesem Tag habe es überhaupt keine »Grenzverletzung« gegeben.

Unter Tränen schilderte die Frau weiter, die Stasi habe den Eindruck erwecken wollen, Proksch sei nach Kanada ausgewandert und habe mit der Familie gebrochen. Die Kripo habe außerdem den Verdacht geäußert, Silvios Bruder Carlo habe ihn getötet und anschließend verscharrt. Carlo Proksch wollte nach Angaben seiner 40jährigen Schwester gemeinsam mit seinem Bruder in den Westen fliehen.

Silvio Proksch war bereits auf der Westseite der vorderen Mauer angelangt, als sein Bruder Carlo zunächst einen Warnruf und dann acht Schüsse hörte. Daraufhin sei Carlo Proksch in Panik nach Hause gerannt und habe der Familie von dem Ereignis berichtet.

Einige Tage später habe die Familie eine Vermißtenanzeige erstattet, sagte die Schwester. Eigene Nachforschungen der Angehörigen nach dem Schicksal des 21jährigen seien durch Drohungen der Stasi und der Staatsanwaltschaft unterbunden worden. dpa

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