: Wer fällt auf die Reps herein?
■ betr.: "Eine Fußnote der Geschichte", Henryk M.Broder im Gespräch mit "Republikaner"-Chef Franz Schönhuber, taz vom 19.5.92
betr.: „Eine Fußnote der Geschichte“, Henryk M. Broder im Gespräch mit „Republikaner“- Chef Franz Schönhuber, taz vom 19.5.92
Da ich Herrn Broders Beiträge sehr schätzen gelernt habe, mußte ich mich doch über o.g. Interview und die Art, wie es geführt wurde, sehr wundern. Vermutlich ist es ein Intelligenztest: Wer fällt auf die Reps herein? Gerlinde Hoefert, Ilmenau
Mich hat das Interview nicht aufgeregt, im Gegenteil, spannende Fragen, aufschlußreiche Antworten. Eure saublöden Leserbriefe [...] waren es, die mich hochgebracht haben. Eine Mischung aus „linken“ Eitelkeiten, unergründlichen taz-Mimositäten und purer Dummheit. Herr Decho verwechselt Interview mit „Artikel“. Herr Hahn versteigt sich dazu, „ZeitungsmacherInnen mit „Faschisten“ zu vergleichen, und Frau Kupkow entblödet sich gar zu schreiben: „Herr Broder, haben Sie keine Berührungsängste, wenn Sie mit Herrn Schönhuber reden?“
Nicht, daß ich die LeserbriefeschreiberInnen für gefährlicher als die „Republikaner“ halte, aber dieses ewige Jammern und Wehklagen über Veröffentlichungen aus der taz, das geht mit gewaltig gegen den Hut. Es fehlte lediglich noch die Forderung der LeserbriefeschreiberInnen: Denk-, Schreib- und Redeverbot für linke ZeitungsmacherInnen und deren LeserInnen! Frank Brede, Dortmund
Es war zu erwarten, daß sich einige Leute über das in der taz erschienene Schönhuber-Interview mehr oder weniger aufregen. Ich befürworte ausdrücklich derartige Veröffentlichungen in der taz, denn ich habe keine Lust, ein Rechtsblatt zu kaufen, um Gedanken und Werbesprüche aus diesem Lager erkunden zu können. [...] Ich halte es für falsch, das Phänomen des Rechtspopulismus in der taz auszublenden, als gäbe es das nicht. Sonst wundern wir uns auch auch weiterhin über die Wahlergebnisse, und die Linke verschläft den Neuaufbau. Alois Windisch, Besigheim
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