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Walle wieder Deutsche Meisterin

■ Waller Handball-Manager Birr will trotzdem „lieber einen deutschen Trainer“

Es ist geschafft. Die Handballdamen des TuS Walle sind wieder Deutsche Meisterin. Nach der 18:21-Hinspielniederlage schafften die Spielerinnen mit einer Energieleistung gegen die Erzrivalinnen vom TV Lützellinden (das liegt bei Gießen) ein klares 24:19 in eigener Halle. Schön war es nicht, was beide Teams im hektischen Spiel boten. Phasenweise wirkte der Meisterschaftskampf eher wie „Frauen-Umwerfen“ und nicht wie Handballspielen. Von Hochleistungs-Trommlern und dem frenetischen Publikum nach vorn getrieben, hatten die Wallerinnen zwar immer die Nase vorn, aber im Höllenlärm in der Halle am Hohweg vermochten die Bremerinnen trotz ihres Heimvorteiles kaum ihre Nerven zu bändigen.

Als sich nach dem Schlußpfiff das Waller Team jubelnd und erschöpft in die Arme fiel, Tränen und Sektspritzer bei so manchem Spielerinnen-Gesicht nicht mehr zu unterscheiden waren, da ging das Hick-Hack auch schon wieder los. Der Gäste-Trainer Gerlach verfluchte lauthals erst die beiden Schiedsrichter, die seiner Meinung nach zu lasch gepfiffen hatten, und dann die kompromißlose Abwehr-Härte der Waller Frauen. „Eigentlich ist das doch ein Spiel um den Ball und nicht um das Trikot“, beklagte er sich grimmig. Die Waller Funktionäre sahen das natürlich gar nicht so und sprachen von „gesunder Aggressivität“.

Dann warfen sich die Manager vom Freudentaumel der Sportlerinnen scheinbar unbeeindruckt noch ein paar unfreundliche Vorwürfe wegen Terminabsprachen und Kartenkontingenten an den Kopf.

Um die Freude weiter zu trüben, setzte Manager Birr sogar noch einen drauf. Er dachte gegenüber dpa laut über die Ablösung seines polnischen Erfolgstrainers Krowicky nach: „Wir wollen wieder einen deutschen Trainer haben“. Wunschkandidat ist der Buxtehuder Pötsch. Mins Minssen

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