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Untergrund-Fraktionen

■ Während die RAF Kampf fürs erste ablehnt, sperren sich Teile des „Widerstands“ gegen Gewaltverzicht

Berlin (taz) — Radikal-militante Gruppen, die sich selbst als „Teil des Widerstands in der BRD“ bezeichnen, sind nicht gewillt, den Weg der Roten Armee Fraktion (RAF) einzuschlagen. Die Aktiven der RAF hatten in einer Erklärung vom 10. April den bewaffneten Kampf zur Disposition gestellt. Der zentrale Satz des Schreibens lautete: „Wir haben uns entschieden, daß wir von uns aus die Eskalation zurücknehmen. Das heißt, wir werden Angriffe auf führende Repräsentanten aus Wirtschaft und Staat für den jetzt notwendigen Prozeß einstellen.“

Ziel des nun angestrebten Prozesses sollte nach Auffassung der RAF-Aktiven die Bildung einer „Basis von der Kraft, die wir Gegenmacht von unten genannt haben, und die so noch nicht lebt“. Für die RAF-Aktiven steht fest, daß „die Guerilla in diesem Prozeß von Aufbau nicht im Mittelpunkt stehen kann“. Am 15. April schloß sich das in Lübeck inhaftierte ehemalige RAF-Mitglied Irmgard Möller der Kommandoerklärung an: „Die Entscheidung unserer Genossen draußen ist richtig.“

Nur wenige Tage später hielt die „Widerstands“-Gruppe der Waffenstillstandserklärung der RAF- Aktiven ein „Wer nicht kämpft, stirbt auf Raten“ entgegen. Den RAF-Aktiven wurde in dem Schreiben eine Parole um die Ohren geschlagen, die das RAF-Kommando „Wolfgang Beer“ in einem Bekennerschreiben zum tödlichen Sprengstoffattentat auf den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank Alfred Herrhausen am 4. April 1991 verwendet hatte. Vier Wochen später folgte als ausführlichere Begründung und als Antwort auf das, „was die Genossinnen aus der Guerilla formuliert haben“, ein weiteres fünfseitiges Schreiben der gleichen Gruppe. Es ist mit einigen Kürzungen auf dieser Seite dokumentiert. Wg

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