: Schweizer Comeback für den Milchschlauchbeutel
In der Schweiz hat der Milchschlauchbeutel ein Comeback erfahren: Vor zwei Jahren wiedereingeführt, kommt der Beutel aus Polyethylen dort heute auf einen Martkanteil von über 50 Prozent. Nach einer Ökobilanz des dortigen Einzelhandelsverbundes Migros ist der Schlauchbeutel in punkto Energie, Luft- und Wasserbelastung am umweltfreundlichsten, gefolgt von der Glas-Mehrwegflasche und der Kartonverpackung. Auch die Qualität ist gesichert: Vor Lichteinfall und damit Vitaminverlusten der Milch schützt eine schwarze lichtundurchlässige Schicht im Beutel.
Das Berliner Umweltbundesamt bestätigt diese Ergebnisse und erklärt den sieben Gramm leichten Schlauchbeutel zur besten Milchverpackung. Dr. Hans-Jürgen Oels, Verpackungsexperte beim Umweltbundesamt, sieht die Mehrwegflasche durch umweltbelastende Verschlüsse, Papieretiketten und Reinigung in der Ökobilanz nur auf dem zweiten Platz. Entsprechende Änderungen und eine möglichst hohe Rücklaufquote könnten sich allerdings zugunsten der Milchflasche auswirken.
Trotz der guten Bilanz hat der Milchschlauchbeutel in deutschen Kühlregalen nur eine geringe Bedeutung: Während noch in den 60er Jahren fast ein Drittel der Frischmilch in Schlauchbeuteln verkauft wurde, sind es jetzt nur noch zwei Prozent. Nur wenige Firmen bieten ihre Milch in solchen Verpackungen an. Zur »Schlauchbeutel-Hochburg« entwickelte sich Schleswig-Holstein. Hier werden Marktanteile bis zu 18 Prozent erreicht.
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