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Bremer Wetter herabgestuft

Politiker in Bremen befürchten einen neuen Schlag gegen die Selbständigkeit des kleinsten Bundeslandes: Nach dem voraussichtlichen „Aus“ für die Bremer Landeszentralbank droht nun eine Herabstufung der „Wetterwarte“ in Bremerhaven. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach will die Station in ihren Zuständigkeiten begrenzen und zu einer einfachen „Wetterstation“ umwandeln.

In einem am Freitag veröffentlichten Anwortschreiben an Hafensenator Uwe Beckmeyer (SPD) begründete der DWD-Präsident Mohr die Maßnahme mit Rationalisierungsabsichten. Als kleinen Trost teilte er den Bremern mit, daß ihre Dienststelle nicht dem Seewetteramt Hamburg untergeordnet würde. „Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft“, so argumentiert Mohr, „ist es keineswegs mehr notwendig, unmittelbar vor Ort anwesend zu sein, um eine gute Wettervorhersage zu erstellen.“ Technische Anlagen und Satellitenempfang sei wichtiger. Der Leiter der Wetterstation Bremerhaven werde Behörden und Kunden aber weiter als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Beckmeyer hatte in seinem Brief Bedenken geäußert, daß durch die Neuordnung die „hohe Qualität der Wettervorhersage für die Region Bremerhaven“ leiden könnte. Dies würde sich nachteilig auf die maritim geprägte Wirtschaft auswirken, die besonders auf exakte Vor-Ort-Informationen angewiesen sei. dpa

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