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■ PROTESTDemos während der ILA

Potsdam. Drei Tage vor dem Start der Schönefelder ILA erhielt die Diskussion um die militärischen Aspekte der Flug- und Raumfahrtschau neue Nahrung. Vor allem die Tatsache, daß der Jäger 90 als Holzmodell in Originalgröße ausgestellt werden soll, sorgte gestern in Potsdam für Protest. Der Bündnis-90-Landtagsabgeordnete Rolf Wettstädt bezeichnete die ILA als »Militärhandelsmesse«, auf der englische, französische sowie Firmen der GUS versuchen würden, neue Verträge auszuhandeln. Für Brandenburg bleibe die Messe unter wirtschaftlichem Aspekt sicher wichtig. Ihr militärischer Charakter stelle jedoch eine eindeutige Überinterpretation der Brandenburger Toleranz dar. Weiterhin meldete sich die Initiative EMIL (Entmilitarisierung der Internationalen Luftfahrtausstellung) zu Wort. Ihr Koordinator Carsten Schulze erklärte, der Militärcharakter der ILA verstoße gegen den Prozeß der Entspannung. Dadurch erhalte die Flugmesse einen »international reaktionären Touch«. Er kündigte mehrere Demonstrationen der BI an. So wird die Eröffnung am 15. Juni von einer öffentlichen Fraktionssitzung der Landtagsfraktion PDS/Linke Liste vor dem Haupteingang der ILA begleitet werden. Zudem werden eine Menschenkette um den Ausstellungsort gebildet und Gottesdienste in der evangelischen Kirche in Schönefeld stattfinden. Mit einer symbolischen Kranzniederlegung soll an die Opfer des Ramstein-Unglücks sowie anderer Flugkatastrophen erinnert werden. Wirtschaftsminister Hirche hat die Kritik am militärischen Aspekt der ILA zurückgewiesen.

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