: Vorstoß zu weiterer Abrüstung zwischen USA und Rußland
London (afp) — US-Außenminister James Baker und sein russischer Kollege Andrej Kosyrew sind am Montag mit wenigen Stunden Abstand in London eingetroffen. Dort wollten sie versuchen, die festgefahrenen Abrüstungsverhandlungen wieder in Gang bringen und sich vor dem Gipfeltreffen von US-Präsident George Bush und dem russischen Präsidenten Boris Jelzin, auf weitere Waffenreduzierungen verständigen. Strittig ist zwischen den beiden Atommächten, welche Atomwaffen die jeweils andere Seite abbauen soll. Die USA fordern von Moskau die Vernichtung der landgestützten modernen Langstreckenraketen , im Gegenzug verlangt Rußland von Washington, mehr als die angekündigten 30 Prozent der Trident-Mehrfachraketen zu zerstören, die auf amerikanischen U-Booten stationiert sind. Da die strategischen Waffen Rußlands fast ausschließlich landgestützt sind, müßte eine adäqute Rerduktion der USA bei den U-Boot-Waffen sattfinden. Die Weigerung der USA, diese einzubeziehen, war bereits in der Vergangenheit das größte Problem. Im Prinzip haben beide Seiten mehrfach ihre Absicht angekündigt, bei der Abrüstung über den im vergangenen Juli von den USA und der damaligen Sowjetunion unterzeichneten START-Vertrag über die Reduzierung der strategischen Waffen hinauszugehen.Jelzin wird ab Dienstag für mehrere Tage in die USA fliegen und hofft dort auf einen ähnlichen Empfang, wie er seinem Vorgänger in den letzten Jahren zuteil wurde. Bei seiner letzten US-Tour war er noch als der Mann mit dem Alkohol-Problem belächelt worden.
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