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Kambodschas Armee will eingreifen

Phnom Penh (afp) — Die kambodschanischen Regierungstruppen wollen nach eigenen Angaben eine Offensive gegen die Roten Khmer im Landesinneren starten, wo es am Sonntag zu heftigen Kämpfen gekommen war. „Wir werden aber nicht ohne UNTAC-Zustimmung angreifen“, sagte ein Sprecher der Regierung am Montag, drei Tage nach Inkrafttreten der zweiten und entscheidenden Phase des UN-Friedensplans. Unter Aufsicht der UN- Übergangsbehörde für Kambodscha (UNTAC) sind die Bürgerkriegsparteien eigentlich aufgefordert, ihre Waffen abzugeben und sich in vorher festgelegte Hoheitsgebiete zurückzuziehen. Die kommunistischen Roten Khmer verweigern jedoch eine Beteiligung an den vereinbarten Maßnahmen.

Die Weigerung der Roten Khmer, ihre Truppen zu demobilisieren, gefährdet den Friedensplan für Kambodscha. Politische Beobachter gehen jedoch davon aus, daß die kommunistischen Rebellen den Friedensplan nicht scheitern lassen wollen. Die derzeitige Unnachgiebigkeit sei Teil einer Strategie, um ihren langfristigen Einfluß zu sichern, urteilten sie. Die Roten Khmer pokerten um ihr politisches Überleben. Zudem wollten sie offenbar auch eine lukrative Einnahmequelle nicht frühzeitig versiegen lassen, denn Arbeiter bringen inzwischen täglich große Mengen an Nutzholz und Edelsteinen aus dem von den kommunistischen Rebellen kontrollierten Gebiet Pailin über die Grenze nach Thailand. Den Berichten zufolge werden die Waren dort unter Beteiligung des thailändischen Militärs weiterverkauft und bringen den Roten Khmer Einnahmen von mehreren Millionen Dollar monatlich.

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