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DT64: Letzte Frist bis Jahresende

Leipzig (adn) — Ab 1. Juli 1992 wird es Jugendradio DT64 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nur noch auf einer Mittelwellenfrequenz geben. In Berlin und Brandenburg verliert das frühere DDR-Jugendradio dann ebenfalls seine UKW-Frequenz, erhält dort aber keinen Mittelwellen-Ersatz. In Mecklenburg-Vorpommern war DT64 bereits zu Jahresbeginn abgeschaltet worden. Der jetzigen Gnaden-Entscheidung des Rundfunkrats des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) muß noch der Verwaltungsrat zustimmen. Weil das Senden über Mittelwelle höhere Kosten verursacht, ist das Ausweichen auf 1044 MHz zunächst bis zum Ende dieses Jahres befristet worden. Die bisher genutzten UKW-Frequenzen gehen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an private Rundfunkanbieter. MDR-Hörfunkdirektorin Karola Sommerey will DT64 auf Mittelwelle so lange „überwintern“ lassen, bis eine neue UKW-Frequenz bereitsteht. Nähere Angaben, ob und wann eine solche bereitstehen werde, wurden jedoch nicht gemacht. Bis zuletzt hatten die DT64-MacherInnen und ihre HörerInnen auf ein Zugeständnis vom MDR gehofft, eine der drei von dieser öffentlich-rechtlichen Anstalt genutzten UKW-Frequenzen für ihr Programm zugewiesen zu bekommen. Die DT64-Unterstützerkreise, die inzwischen etwa 500.000 Unterschriften für den Erhalt des Jugendsenders gesammelt haben, kündigten unterdessen eine bundesweite Demonstration am Sonntag, den 28.Juni, in Berlin an.

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