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Russisch, zeitgenössisch

■ Werke von sechs KünstlerInnen in der Villa Ichon

„Lieblos“ nannte eine Worpsweder Galeristin diese „Nicht- Eröffnung“ einer Ausstellung russischer zeitgenössischer Kunst am vergangenen Donnerstag in der Villa Ichon. Es fehlten nämlich die üblichen einführenden Worte derjenigen, die die Ausstellung konzipiert hatte, und es fehlte ebenso das Gespräch zwischen MalerInnen und KunstinteressentInnen, das eine Vernissage so reizvoll macht. Boris Minkowsky war als einziger Künstler gekommen, um die erste Reaktion des Publikums entgegenzunehmen. Der seit zwei Jahren in der Galeriestadt Köln lebende Minkowsky repräsentiert mit seinen Rollbildern das Eurasische der russischen Kunst. Der Künstler betont jedoch, daß er sich für ungerahmte Leinwand nur aufgrund seines äußerst kleinen Ateliers entschieden hat. Minkowsky sieht sich in der Tradition des europäischen Tachismus, der unter anderem in den Fünfziger Jahren von chinesischer Kalligraphie inspiriert wurde. Mit seinen auf einen langweilig schönen Hintergrund expressiv aufgetragenen, schwarzen Piktogrammen paßt der Maler gut in die Nähe der anderen KünstlerInnen, deren Bilder in den oberen Ausstellungsräumen hängen. Erinnern doch auch die zeichenhaften, grellbunten Acrylbilder des Koreaners Chan Te Won und die, einem Keith Haring alle Ehre machenden, Buchstabenbilder des Leningraders Wladimir Kusmin an New Yorker Graffiti. Stefan Krüger

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