: Des Bischofs Sorgen
■ US-Kinder werden oft von Priestern mißbraucht
South Bend (ap) — Die katholische Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten hat ein härteres Durchgreifen gegen Geistliche beschlossen, die sich des sexuellen Mißbrauchs von Kindern schuldig gemacht haben.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Erzbischof von Cincinnati, Daniel Pilarczyk, sagte am Samstag in South Bend im US-Staat Indiana, weit drastischere Maßnahmen als bisher seien notwendig, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen und die Kinder zu schützen.
Die Kirche müsse mehr tun als bisher, um mit dem Problem fertig zu werden, sagte Pilarczyk zum Abschluß der eintägigen Beratungen vor Journalisten. In der Vergangenheit seien in diesem Bereich zweifellos Fehler gemacht worden, in einigen Fällen habe es Vertuschungsversuche gegeben, in anderen Fällen seien die beschuldigten Geistlichen einfach versetzt worden, fügte der Erzbischof hinzu. Es gebe Schätzungen, daß es das Problem des sexuellen Mißbrauchs von Kindern durch Priester in etwa 100 der 180 Diözesen gebe.
Die Bischofskonferenz habe beschlossen, den Kreislauf des Mißbrauchs endlich zu durchbrechen. Pilarczyk zufolge mündeten einige der Fälle in Prozesse mit hohem Schmerzensgeld — nach Schätzungen könnte es sich auf insgesamt bis zu 400 Millionen Dollar belaufen. Dieses Geld fehle dann für Erziehung und karitative Ausgaben.
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