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Auslaufmodell SozPäd

■ Personalräte kritisieren Sparkonzept des Senats

Die Personalräte der Kindertagesheime ärgern sich über die Sparpläne der Sozialsenatorin. „Wenn das durchkommt, dann ist nicht nur die Integration in den Kindergärten gefährdet. Dann ist der Beruf des Sozialpädagogen ein auslaufendes Modell“, meinte Jutta Mau, Personalrätin aus dem Bremer Süden gestern in einer Pressekonferenz.

Die Sozialsenatorin will die Stellen für SozialpädagogInnen in den Kindertagesheimen auf den Bundesdurchschnitt zusammenkürzen und mit billigeren ErzieherInnen besetzen. Von den existierende 200 SozialpädagogInnen sollen gerade noch 40-50 übrigbleiben. „Damit sind die Chancen für Berufseinsteiger gleich null“, meinte Jutta Mau.

Das Sparkonzept bringt dem Haushalt 400 Mark Differenz zum ErzieherInnengehalt pro ausgewechselten Sozialpädagogen. Fachlich sei es kaum vertretbar, meinen die Personalräte. „Im Erzieherberuf arbeiten so gut wie keine Männer“, meint Matthias Ehmke, Personalrat in Bremen-Nord. In den rund hundert Bremen-Norder Gruppen arbeiteten zur Zeit gerade fünf Männer. „Wenn nun die Sozialpädagogen nach und nach gehen müssen, gehen damit die wenigen Männer.“ Gerade in den belasteteren Stadtteilen sei die Kompetenz der SozialpädagogInnen die ideale Ergänzung zu den ErzieherInnen.

Die Personalräte erinnerten an eine Zusage der früheren Sozialsenatorin Sabine Uhl, den Bestand an Sozialpädagogen zu halten. Seit anderthalb Jahren warte man auf ein Konzept auf der Fachbehörde. Bis heute sei nichts passiert. Diese Abmachnungen sind allerdings in der Behörde unbekannt. Andrea Frenzel-Heiduk, Sprecherin von Irmgard Gaertner: „Niemand kann sich an so ein Versprechen erinnern.“ J.G.

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