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Rasende Nonne tötete im Vollrausch

Straßburg (dpa) — Alkohol kennt offensichtlich keine Grenzen: Eine 49jährige Nonne, die mit 1,7 Promille Alkohol im Blut mit ihrem Auto einen Radfahrer tödlich verletzt hat, ist in Straßburg zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Der Familie des 34jährigen Opfers wurde gestern eine Entschädigung in Höhe von 250.000 Francs (rund 73.000 Mark) zugesprochen. Der Ordensschwester, die in der Diözese Straßburg tätig ist, wurde außerdem der Führerschein für drei Jahre entzogen. Bei dem Unfall im März 1991 bei Straßburg hatte die betrunkene Nonne mit überhöhter Geschwindigkeit in einer Kurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. Der entgegenkommende Radfahrer konnte dem Fahrzeug nicht mehr ausweichen und wurde gegen einen Baum am Straßenrand geschleudert. Nach drei Wochen starb der Vater von zwei Kindern im Krankenhaus, ohne aus seinem Koma erwacht zu sein. Bei der Gerichtsverhandlung wunderte sich der Vorsitzende vor allem über fehlende Reue und Anteilname der Frau. Sie habe versucht, geistige Verwirrung zur Unfallzeit geltend zu machen. „Von einer Nonne hätte ich statt dessen Reue und auch etwas Anteilnahme für das Opfer erwartet“, meinte die Gerichtsvorsitzende Greff-Bohnert.

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