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Jeder zweite im Osten ausländerfeindlich

Dresden (epd) — Gut die Hälfte aller jungen Menschen in den neuen Bundesländern hat Vorbehalte gegenüber Ausländern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die die Leipziger „Forschungsstelle Sozialanalyse“ am Montag in Dresden vorstellte. Danach hat sich das ausländerfeindliche Potential in den letzten anderthalb Jahren unter den ostdeutschen Jugendlichen weiter verstärkt. Insgesamt 54 Prozent der Befragten habe eine ablehnende Haltung gegenüber Ausländern geäußert, so hieß es. Die stärkste Abneigung sei bei Lehrlingen zu verzeichnen. Amerikaner und Franzosen rangierten in der Beliebtheitsskala ganz oben, Polen, Türken, Sinti und Roma ganz unten, ermittelte die Forschungsstelle.

Die im März und April vorgenommene Untersuchung befaßt sich mit der Einstellung zu Ausländern, mit rechtsextremistischen Denk- und Verhaltensweisen, mit politischen Haltungen sowie der Lebensorientierung der jungen Generation in der Ex-DDR. Befragt wurden insgesamt 4.300 junge Menschen im Alter zwischen 14 bis 25 Jahren in den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Wie der Geschäftsführer der Leipziger Forschungsstelle, Walter Friedrich, berichtete, ist die Gewaltbereitschaft und Gewaltakzeptanz unter männlichen Jugendlichen inzwischen beträchtlich gestiegen. Auch seien verstärkt rechtsextremistische Orientierungen zu verzeichnen. Große Teile der Jugend fühlten sich von bestimmten Alltagserfahrungen massiv bedroht. Dazu zählten die Zunahme von Aggressivität und Gewalt, die Ausbreitung von Rechtsradikalismus sowie ein zunehmender Egoismus im Alltag. Als höchste Lebensziele der ostdeutschen Jugend heute hätten die Befragten eine sinnerfüllte Arbeit und eine selbständige Gestaltung des Lebens genannt. Die Mehrheit der jungen Ostdeutschen wolle das Leben genießen und viel Geld verdienen.

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