piwik no script img

Uni macht sich wichtig

■ Studie hebt wirtschaftliche Bedeutung hervor

Zwei Wirtschaftsprofessoren haben geforscht und rechtzeitg zu den Haushaltsberatungen legten sie gestern das Ergebnis vor. Kurzgefaßt: Die Bremische Universität ist zu einem erheblichen Faktor für die Entwicklung der Wirtschaft in der Region geworden, doch ihre wirtschaftspolitische Bedeutung könnte noch viel größer sein, wenn sie nicht finanziell so knapp gehalten würde.

Zur Unterstützung dieser Aussage hatte sich gestern eine Koalition zwischen Handelskammer und Uni zur Presskonferenz zusammengefunden. Als Vorsitzender des Landeskuratoriums Bremen war der Vize Präses der Kammer Dieter Berghöfer ebenso anwesend wie Uni-Rektor Jürgen Timm und die Verfasser der Studie, Gerhard Leithäuser und Heinz Schaefer. Die Professoren hatten die wirtschaftliche Bedeutung der Uni erforscht und waren zu dem kaum überraschenden Ergebnis gekommen, daß die Uni immer wichtiger wird.

Mit den Landeszuschüssen von 150 Mio. Mark wurde ein Beitrag von 700 Millionen zum Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet, so eines der Ergebnisse. Die Uni selbst trägt über Drittmiteleinwerbung rund 30 Prozent zur Finanzierung ihrer Forschungsaktivitäten bai.

Wichtiger sind für die Wissenschaftler aber die langfristigen Effekte. So gibt es in Bremen trotz Strukturschwäche ein großes Defizt an höchstqualifizierten Arbeitnehmern. Der Anteil der Hochschul- oder Fachhochschulabsolventen liegt beispielsweise in Hamburg bei 8,7 Prozent, in Bremen lediglich bei 4,7 Prozent.

Die Wirtschaftswissenschaftler warnen in der Expertise davor, die Uni bei den anstehenden Sparhaushalten zu schröpfen. „Eine substantielle, über mehrere Haushaltsjahre laufende Kürzung der Landeszuschüsse für die Universität würde die Entwicklungschancen der Wirtschaftsregion Bremen erheblich beeinträchtigen“, heißt es. taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen