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Weltweit hungern 550.000 Menschen

■ UNO-Welternährungsrat tagt in Nairobi/ USA wollen Gremium wegen fehlender Erfolge auflösen

Nairobi (dpa) — Die Zahl der Hungernden in der Welt nimmt immer mehr zu. Derzeit sind rund 550 Millionen Menschen so arm, daß sie nicht genug zu essen haben. Vor zehn Jahren hatte diese Zahl bei 494 Millionen gelegen. Dies geht aus einem Bericht hervor, der am Dienstag bei einem Ministertreffen des UNO- Welternährungsrats (WFC) in Nairobi vorgelegt wurde. 40 Millionen Menschen mußten danach 1991 Lebensmittelhilfen erhalten, um sie vor dem Verhungern zu retten, davon 25 Millionen in Afrika.

In Teilen Afrikas herrsche trotz guter Ernten eine chronische Hungersnot, sagte der WFC-Präsident und iranische Agrarminister Issa Kalantari bei der gestrigen Eröffnung des 18. Ministertreffens. Die Konferenz, auf der 36 UNO-Mitgliedstaaten vertreten sind, soll bis Freitag Empfehlungen für eine weltweite Bekämpfung des Hungerproblems erarbeiten.

UNO-Generalsekretär Boutros Ghali betonte in einer Grußadresse, auf der Welt könne kein Frieden herrschen, solange Millionen von Menschen unter Hunger und Armut litten. Nach Angaben des UNO-Berichts leben etwa 60 Prozent der 550 Millionen Hungernden in Asien. Allerdings sei es in China und Indien gelungen, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln zu verbessern. Auch Indonesien, Malaysia und Thailand hätten Fortschritte im Kampf gegen den Hunger erzielt. Dagegen spitze sich die Lage in Afrika immer mehr zu.

Die Minister werden in Nairobi auch die Zukunft des Welternährungsrats erörtern. Wie am Rande der Konferenz verlautete, hatten die USA angedeutet, sie würden das Gremium am liebsten ganz auflösen, weil es bei der Bekämpfung des Hungerproblems keine Fortschritte erzielt habe. Dagegen wollen die Entwicklungsländer den WFC erhalten.

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