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Dioxin in Giftwolke?

■ Analysen nach dem Lauenburger Großbrand nötig

Umfangreiche Gift-Analysen werden nach dem Löschen des Großbrandes in einem Texilreinigungsbetrieb in Lauenburg an der Elbe vorgenommen. Um die Auswirkungen der Giftgaswolke, die bei dem Feuer am Mittwoch freigesetzt wurde, abzuschätzen, würden in dem betroffenen Gebiet Bodenproben entnommen, sagte der Leitende Kreisverwaltungsdirektor, Jann Uwe Petersen, gestern. Dort solle insbesondere geprüft werden, ob neben Nitrose-Gasen, Salzsäure und Laugen auch Dioxin-Verbindungen in die Luft gelangten.

Von den Feuerwehrleuten, die zu Beginn des Großeinsatzes ohne Atemschutzgerät gearbeitet hatten, waren 25 in Krankenhäuser eingeliefert worden. Die meisten von ihnen konnten aber nach einer ärztlichen Untersuchung entlassen werden. Bei dem Feuer waren insgesamt rund 350 Männer von 24 Wehren im Einsatz, teilweise rückten die Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutzgerät und Schaumlöschfahrzeugen aus Hamburg an. Die hohen Giftkonzentrationen am Brandort wurden durch den Wind nach Süden getrieben. Südlich der Elbe wurden aber nur noch geringe Belastungen in der Luft gemessen.

Wie der Chemikalientank explodieren und die Halle in Brand setzen konnte, war gestern weiterhin unklar. Experten vermuten, daß ein Funkenflug das explosive Gemisch gezündet hat. In der abgebrannten Halle lagerten verschmutzte Putzlappen, die von der Firma gereinigt werden sollten. Da nicht bekannt ist, mit welchen Mitteln die Lappen getränkt waren, soll nun eine Analyse der Brandrückstände klären, welche Gifte bei dem Feuer entstanden sind. Bei diesen Analysen wird das Gesundheitsamt durch das Geologische Landesamt unterstützt.

Dem Betrieb sind nicht nur durch die abgebrannte Halle und die anstehenden Produktionsausfälle Millionenschäden entstanden, auch die Entsorgung der Brandreste und des vergifteten Löschwassers wird beträchtlich zu Buche schlagen. Der Keller der abgebrannten Halle ist bis zur Decke mit rund 600 Kubikmeter belastetem Löschwasser gefüllt. Es wird zunächst in ein vorhandenes Zwischenklärbecken gepumpt. dpa

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