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Kein Visum für Radler

■ Studenten aus Riga wollten für die Umwelt radeln

Eigentlich wollten sie auf ihrer „Ekovelo-Tour '92“ über 6.000 Kilometer mit dem Fahrrad quer durch Westeuropa zurücklegen, um auf die Umweltverschmutzung der Ostsee in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Doch nun sind die zehn StudentInnen aus Riga, der Hauptstadt der Republik Lettland, auf unerwartete Schwierigkeiten gestoßen: Gestern machte die Gruppe, die seit dem 15. Juni unterwegs ist, in Bremen Station — doch statt hier Kontakte mit UmweltexpertInnen zu knüpfen, verbrachte sie ihre Zeit auf der Ausländerpolizei, um sich mit Einreiseformalitäten und Visa herumzuschlagen.

„Sie erleben Westeuropa nun so, wie wir jahrelang Osteuropa erlebt haben“, erklärt Ulrich Lamm vom Bremer Gastgeber ADFC: „Die Grenzen werden streng gehütet.“ Die Einreise nach Deutschland wurde den lettischen RadlerInnen nur deshalb ermöglicht, weil sie eine Einladung des Bremer Senats vorweisen konnten.

Den Plan, über Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich weiterzuradeln, mußten die StudentInnen aufgeben — nachdem die Tour bisher über Skandinavien führte, soll es nun nach Groningen/Niederlande weitergehen, und bereits von dort zurück.

In der Umgebung von Riga ist das Baden in der Ostsee verboten, in den Häfen werden Unmengen von Öl abgelassen, und nur 30 Prozent der Neugeborenen sind gesund — „die Situation in Lettland ist katastrophal, und bei der Umstrukturierung der Wirtschaft wird die Ökologie vernachlässigt. Wir versuchen, hier UnterstützerInnen für den Schutz der Baltischen See zu gewinnen“, erklärt Gints Uldrikis die Idee der „Ekovelo“. skai

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