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„Europa heißt: Kaufen, wo man will“

Köln (ap) — Als egoistische Pfeffersäcke hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Heiner Geißler Briten und Dänen gescholten. Für den EG-Gipfel ab Freitag in Lissabon müsse die Marschrichtung lauten: „Euro-Schrott vergessen, Richtung und Ziel beibehalten. Länder, die nicht mitziehen wollen, können später, wenn sie zur Vernunft gekommen sind, wieder hinzustoßen. Wenn sie auf Dauer ihren Beitritt zur Europäischen Politischen Union verweigern wollen, können wir auf sie verzichten“, sagte Geißler dem Kölner 'Express‘ (Donnerstagausgabe).

„Wenn wir die Einheit Europas nicht erreichen, verspielen wir die Zukunft unserer Kinder“, sagte Geißler. „Europa heißt: Reisen, wohin man will, arbeiten, wo man will, einkaufen, wo man will und studieren, wo man will. Grenzkontrollen, technische Handelshemmnisse und Steuerschranken kosten uns jährlich rund 430 Milliarden Mark. Das sind 1.300 Mark je EG- Einwohner.“

Großbritannien und Dänemark „wollen offensichtlich an Europa nur verdienen, sind aber nicht bereit, Pflichten zu übernehmen und vor allem Rechte an das Europäische Parlament abzutreten“, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Man kann nicht einerseits die Demokratisierung der EG verweigern und dann hinterher Maastricht verhindern wollen mit dem Argument, die EG sei nicht demokratisch genug, und sich dabei noch benehmen wie die Pfeffersäcke.“

Notfalls solle die EG auf Mitglieder wie Großbritannien und Dänemark verzichten. Europa sei kein Kuchen, aus dem man sich nur die Rosinen herauspicken könne.

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