: Sieben Bezirksämter vollständig
■ In vielen Bezirken werden Entscheidungen nach der Sommerpause erwartet/ Bürgermeister in Prenzlauer Berg und Marzahn gewählt/ In Hohenschönhausen bleiben bisher alle Posten unbesetzt
Berlin. Die Wahlen der Bezirksämter werden in vielen Bezirken erst nach der Sommerpause erfolgen. Wegen rechtlicher Auseinandersetzungen um das Zählverfahren wird dies in Kreuzberg, Wilmersdorf und Zehlendorf der Fall sein.
Bisher sind lediglich in 7 von 23 Bezirken die politischen Verwaltungen komplett gebildet worden: In Charlottenburg, Hellersdorf, Lichtenberg, Reinickendorf, Steglitz, Tempelhof und Wedding. In neun weiteren Bezirken stehen immerhin schon die Bürgermeister fest. Nach dem Berliner Bezirksverwaltungsgesetz können die neuen Bezirksämter jedoch erst ihre Arbeit aufnehmen, wenn neben dem Bürgermeister alle weiteren sechs Stadtratsposten besetzt worden sind. Im Wedding wurde am Donnerstag mit der Wahl von Hermann Voss (Rep) als letztem Stadtrat dieser Schritt vollzogen. Im dritten Urnengang stimmten sieben BVV-Abgeordnete für und zwei gegen ihn, zehn enthielten sich. 18 Stimmen waren ungültig. Auch in Lichtenberg kann die Arbeit beginnen: Mit Wolfgang Friedersdorff (PDS) und dem alten Jugendstadtrat Wolfgang Powierski (SPD) wurden die letzten beiden Stadtratsposten besetzt.
Zwei Anläufe brauchte am Donnerstag der bisherige SPD-Bürgermeister von Prenzlauer Berg, Manfred Dennert, um wiedergewählt zu werden. Ebenso erging es seinem Marzahner Parteikollegen Andreas Röhl, der im zweiten Wahlgang 21 Stimmen von SPD, CDU und Bündnis 90 auf sich vereinigen konnte. Für seinen Kontrahenten Harald Buttler von der PDS entschieden sich 19 Bezirksverordnete. In das Bezirksamt konnten bisher nur fünf Kandidaten gewählt werden. Kein Glück hatte in drei Anläufen Klaus Wiezorek (PDS). Auf der BVV am 21. August will die PDS daher einen neuen Kandidaten nominieren.
In einem dritten Anlauf will Friedrichshain am 3. Juli versuchen, die bisher noch ausstehenden zwei Stadtratsposten zu besetzen. Die SPD hatte auch auf der letzten BVV am Mittwoch keine Kandidaten vorgestellt. Fest stehen bisher Dieter Hildebrandt (PDS), Frank Wilde (CDU), Marianne Tietze (Bündnis Friedrichshain) und Martina Albinus (parteilos, von der PDS nominiert). Auch Köpenick setzt auf eine dritte BVV, um das Bezirksamt arbeitsfähig zu machen: Der jetzige Gesundheitsstadtrat Peter Zdunneck (CDU) und die PDS-Berwerberin Minka Dott erhielten auch im dritten Anlauf keine Mehrheit. Ins Bezirksamt gewählt wurden hingegen Hans- Joachim Munte (SPD), Wolfgang Göricke (Bündnis 90), Helga Walther (SPD) und Dirk Retzlaff (PDS).
Völlig leer ging bisher Hohenschönhausen aus. Auf der konstituierenden BVV war es am Mittwoch weder gelungen, einen Bürgermeister noch ein Bezirksamt zu wählen. Die PDS als stärkste Fraktion hatte ihren Kandidaten Klaus Gebauer nicht durchbekommen. Ebenso wenig schafften es CDU und SPD, ihren gemeinsamen Kandidaten Matthias Stawinoga (SPD) zum Bürgermeister zu wählen. Gegen ihn hatte das Bündnis 90 Einwände vorgebracht. Gegen die Wahl einer SPD-Vertreterin zur Bezirksverordnetenvorsteherin erwägt die PDS-Fraktion gerichtliche Schritte. Sie erhebt als stärkste Fraktion Anspruch auf diesen Posten. Ein erneuter Versuch für die Wahl des Bürgermeisters soll am 1. Juli vorgenommen werden. Nächste Woche wollen zudem Neukölln und Pankow auf ihren konstituierenden BVVs versuchen, ihre Bürgermeister und Städträte zu wählen. sev
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