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Weniger Sozialhilfe

■ 10 Prozent weniger Fälle als noch Anfang 1990

Mit rund 24.800 ist die Zahl der Bremer SozialhilfeempfängerInnen gegenüber dem ersten Quartal 1990 um zehn Prozent zurückgegangen. „Außerdem schafft sich der Sozialstaat zu einem erheblichen Teil seine Armen selbst“, betonte Sozialsenatorin Irmgard Gaertner bei der Vorstellung des Berichts am vergangenen Freitag. Ca. 1300 Fälle wären nämlich gar keine „echten“ Sozialhilfeempfänger. Sie hätten ein Anrecht auf Arbeitslosenunterstützung, benötigten das Sozialhilfegeld jedoch als „Überbrückung“, da das Arbeitsamt meist drei bis fünf Wochen mit der Zahlung im Rückstand sei.

Rein rechnerisch seien 15 Sachbearbeiter allein mit diesen Überbrückungsfällen beschäftigt. Rund neun Millionen Mark jährlich würden so zwischen Sozial- und Arbeitsamt hin- und hergeschoben.

Doch nicht nur über die entstehenden Kosten und die Mehrarbeit in der Behörde ärgert sich Gaertner. „Man sollte das den Menschen nicht zumuten“, findet sie, „Sozialhilfe zu empfangen wird immer als diskriminierend empfunden.“ Sie fordert stattdessen unbürokratisches Handeln von Seiten des Arbeitsamtes. lore

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