piwik no script img

Beirat Blumenthal gegen Asylunterkunft

■ CDU und Grüne setzten sich gegen die SPD durch

Der Blumenthaler Beirat lehnt die Unterbringung von rund 150 AsylbewerberInnen in einer Sammelunterkunft in Rekum ab. Auf einer Sondersitzung am Montag abend verabschiedete er zwei Anträge von CDU und Grünen. Die Christdemokraten fordern, bei der Zuweisung von AsylbewerberInnen, „die Ortsamtsbereiche ganzheitlich in ihrer Struktur zu beurteilen“. CDU-Fraktionschef Klaus Peters sagte, was seine Partei damit meint: „Es gibt schon in den Ortsteilen Bockhorn und Lüssum überdurchschnittlich viele Ausländer. Noch mehr Flüchtlinge, auch in Rekum, sind für uns sozial nicht verträglich.“ Der Applaus von rund 100 ZuhörerInnen war ihm sicher.

Erhard Heinze, Referatsleiter für Zuwanderer bei der Sozialbehörde, konnte diesem Argument allerdings nichts abgewinnen: „Wenn wir dezentral verteilen, müssen wir uns Ortsteil für Ortsteil vornehmen. Und danach gibt es in Rekum und Farge außer einigen Aussiedlern bisher gar nichts.“ Doch auch die Grünen, die per Antrag mehr Geld für den sozialen Wohnungsbau und die gemeinsame Unterbringung von Zuwanderern und Deutschen forderten, wollten das Argument für eine Sammelunterkunft nicht teilen: „Wir hatten die Diskussion schon vor einem Jahr. Hat sich die Sozialbehörde in der Zeit einmal Gedanken über Alternativen gemacht?“, fragte der grüne Beirat Peter Ullrich.

Die SPD ging mit ihrem Anliegen „Unterbringung in Farge und Rekum ja, aber dezentral“ (Dieter Czichon) mit 5:10 Stimmen unter. Freute sich SPD-Unterbezirkschef Detmar Leo, der für die Sammelkunft ist und sich deshalb mit seinen Farger Genossen zerstritten hatte (vgl. taz 29.6): „Da haben die aber einen auf den Deckel gekriegt.“ ubu

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen