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Boff will in den Laienstand

Rio de Janeiro (ap) — Der katholische Theologe und Franziskanerpater Leonardo Boff, einer der Mitbegründer der sogenannten Befreiungstheologie in Lateinamerika, hat genug von der Behinderung seiner Arbeit durch den Vatikan und will seinen Priesterrock ausziehen und die Rückversetzung in den Laienstand beantragen. Außerdem wolle er aus seinem Orden austreten, berichtete die brasilianische Zeitung 'Folha de Sao Paulo‘ am Sonntag.

Ein Sprecher des Franziskanerkonvents in Petropolis bei Rio, wo Boff lebt, bestätigte die Angaben der Zeitung. 'Folha de Sao Paulo‘ veröffentlichte einen Brief Boffs, in dem dieser seinen Entschluß begründet. Darin bezichtigt er den Vatikan der Zensur und kündigt an, „innerhalb der nächsten Wochen“ in Rom formell um seine Rückversetzung in den Laienstand nachsuchen zu wollen. „Doktrinäre Macht ist grausam und gnadenlos. Sie vergißt nichts, vergibt nichts und verlangt alles“, heißt es in dem Brief über seine jahrelange Auseinandersetzung mit der Kirchenführung in Rom, die ihn wegen seiner theologischen und politischen Ansichten wiederholt mit Kirchenstrafen belegt hatte. Nun habe er die Grenze erreicht, schreibt Boff weiter: „Ich stehe vor einer Mauer und kann nicht weiter.“ Boff kündigte an, sein theologisches Wirken außerhalb der Kirche fortführen zu wollen, wo er mehr Freiheit genieße.

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