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Geiseln mit Benzin übergossen und angezündet

■ Geiselnahme im Werler Gefängnis durch Sondereinsatz beendet/ Zwei Geiseln erlitten schwere Brandverletzungen

Werl (afp/dpa) — Durch gezielte Schüsse haben Beamte eines Sondereinsatzkommandos der Polizei am Dienstag abend nach 13stündiger Dauer die Geiselnahme in der Justizvollzugsanstalt Werl beendet. Im Augenblick des Zugriffs hatten die Geiselnehmer zwei ihrer Geiseln mit Benzin übergossen und angezündet. Dabei wurde ein 41jähriger JVA-Bediensteter lebensgefährlich verletzt. Das zweite Opfer, eine 21 Jahre alte Zahnarzthelferin, erlitt schwere Brandwunden.

Bei der Befreiungsaktion wurden zwei Geiselnehmer durch Schüsse verletzt. Nach Polizeiangaben wurden die beiden 30 und 33 Jahre alten Männer in Oberschenkel und Schulter getroffen. Die Gangster befanden sich gegen 23 Uhr mit ihren Geiseln auf dem Weg zu einem bereitgestellten Fluchtauto, als die Scharfschützen in Aktion traten. Der jüngere der beiden Haupttäter verbüßte eine lebenslängliche Freiheitsstrafe. Sein Komplize wäre Ende 1993 entlassen worden. Die beiden Männer hatten als Waffe nur einen stilettähnlichen Gegenstand. Ihre Pistole war eine Attrappe aus Brot oder Seife. Die Beteiligung eines dritten Inhaftierten an der Geiselnahme war auch gestern noch nicht eindeutig geklärt. Ob die Täter zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes noch eine weitere Geisel in ihrer Gewalt hatten, stand ebenfalls nicht fest. Insgesamt hätten sich auf der Sanitätsstation 23 Personen aufgehalten, so ein Polizeisprecher.

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