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G-7-Chefs sind höchst uneins

■ Auf dem Münchner Weltwirtschaftsgipfel wird nur wenig Weltpolitik verhandelt

Berlin/München (taz) — Das wichtigste Thema des 18. Wirtschaftsgipfels in München wird ab Montag nicht die Armut in weiten Teilen der Welt sein, sondern die Konjunktur in den Industriestaaten. Die Regierungschefs der sieben reichsten Länder der Welt (G-7; USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Kanada) sorgen sich um das noch immer schwache Wirtschaftswachstum in ihren Ländern.

Beschäftigen werden sich die G-7-Regierungschefs erneut mit der Rußland-Hilfe, die der IWF im Frühjahr bereits zugesichert hat. Präsident Boris Jelzin soll vor der Auszahlung des 24-Milliarden-Dollar-Hilfsprogramms überzeugende Reformkonzepte vorlegen. Heftig umstritten unter den G-7 ist ein Reparaturprogramm für die schrottreifen Atomkraftwerke in der GUS: Japan und die USA zeigen wenig Neigung, ein Programm zu bezahlen, das in ihren Augen eine Subvention der deutschen und französischen Atomkraftwerksbauer ist.

Im letzten Jahr in London konnten die G-7-Regierungschefs zum Thema Sowjetunion-Hilfe noch Einigkeit demonstrieren. Nächste Woche in München dürften Nationalegoismen den Gipfel bestimmen. dri

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