: Öl-Kartell gegen Energiesteuer
Solstrand (dpa/vwd) — Die erdölexportierenden Staaten haben die Industrieländer eindringlich vor der Einführung einer weiteren Energiesteuer gewarnt. Sie käme nur den westlichen Staatshaushalten zugute und würde die Entwicklungsländer weiter verarmen lassen. Zudem würde eine solche Abgabe die Öl- und Gasproduzenten am stärksten belasten, deren Einnahmen seit 1975 ohnehin drastisch zurückgegangen seien, sagte der iranische Ölminister Aghazadeh bei einem Treffen der Außen- und Energieminister aus knapp 20 Staaten im norwegischen Solstrand. 1991 haben die Regierungen in Europa nach Opec-Berechnungen etwa 200 Milliarden US- Dollar über Steuern bei einem täglichen Verbrauch von 10,3 Millionen Barrel Öl (je 159 Liter) eingenommen; die Öl-Produzenten hätten an dem gelieferten Öl aber nur rund 64 Milliarden Dollar verdient. Nach dem Vorschlag der EG-Kommission soll ab 1993 eine Energiesteuer erhoben werden, die sich nach dem Kohlendioxidgehalt (CO2) des jeweiligen Energieträgers richtet.
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