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Tausende Albaner wollen ausreisen

Außer Reichweite: die albanischen Behörden haben in der Hafenstadt Durres Schiffe ins offene Gewässer verlegt, aus Angst, daß Ausreisewillige sie stürmen könnten. Viertausend Menschen warten hier auf eine Gelegenheit, nach Italien zu gelangen. Der Eingang zum Hafengelände wurde am Montag von der Polizei blockiert, nachdem sie vergeblich an die Menschenmenge appelliert hatte, sich zu zerstreuen. Hunderte von anderen Ausreisewilligen versuchten am Montag, westliche Botschaften zu stürmen, um auf diesem Weg das Land zu verlassen. In der Nacht kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die gegen die Fluchtwilligen Schlagstöcke einsetzten und Warnschüsse abgaben und daraufhin mit Steinen beworfen wurden. Die Gruppen vorwiegend jugendlicher Albaner lösten sich erst in der späten Nacht auf. Die neuen Massenfluchtversuche dürften im Zusammenhang mit einer Rede von Finanzminister Genc Ruli stehen. Er hatte vor dem Parlament in Tirana die wirtschaftliche Lage Albaniens als katastrophal bezeichnet. Die Ausreisebewegung ist bereits die dritte in kurzer Zeit. In den letzten fünf Wochen hatten zweimal jeweils mehrere tausend Menschen versucht, ein Schiff zu stürmen. Foto: Reuter

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