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Olympia-Aufsichtsrat will Affäre beenden

■ Diepgen schließt Schaden für Bewerbung nicht aus/ Bewerbung folge aber uneingeschränkt den IOC-Regeln

Berlin. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen schließt nicht aus, daß die Olympia-Bewerbung Berlins durch die Anschuldigungen des Fernsehmagazins »Monitor« Schaden genommen hat. Diepgen, der Aufsichtsratsvorsitzender der Olympia GmbH ist, betonte in einem Brief an die Mitglieder des Gremiums, die Olympia-Bewerbung folge uneingeschränkt den IOC-Regeln. Gestern trat der Aufsichtsrat der Olympia-Marketing GmbH zusammen, um über Konsequenzen aus der Affäre um die Bewerbung zu beratschlagen. Bis Redaktionsschluß war noch keine Entscheidung über die Zukunft des Chefs der Marketing GmbH, Nikolaus Fuchs, gefallen.

Zuvor hatte Bausenator Wolfgang Nagel den Rücktritt Fuchs' gefordert. Das Magazin »Monitor« hatte der von Fuchs geführten Firma »Bossard Consultants« vorgeworfen, Datenmasken über die sexuellen Vorlieben der IOC-Mitglieder gefertigt sowie entsprechendes Material gesammelt zu haben. Bossard mußte einräumen, entsprechende Datenmasken erstellt zu haben, doch seien die Arbeiten daran bereits in der Vorbereitungsphase aufgrund von Bedenken eingestellt worden. Im Zweifel seien kritische Stellen in den gesammelten Informationen nicht sofort aus den Unterlagen eliminiert worden. Der Auftrag zur Datensammlung erging, so ist einem nun von Bossard Consultants gefertigten Bericht zu entnehmen, im August 1991 vom damaligen Chef der Olympia GmbH, Lutz Grüttke. taz

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