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Jugend erforscht

■ Kinder im atomaren Freilandversuch

Anfangsverdachte haben sich verhärtet und Hinweise verdichtet, daß Atomkraft doch Krebs machen könnte — eventuell. Die Forscher forschen noch. In der Elb- und in der Wesermarsch werden Kinder und Eltern angezapft, das Blut Tropfen für Tropfen unter Mikroskopen untersucht, Chromosomen werden ausgezählt. Dann wird das Blut mit gleichviel Blut aus Plön verglichen, und in einem Jahr wissen wir dann statistisch mehr — vielleicht.

Bis dahin verbleiben Frau und Hund und Katz und Mann im Testgebiet, und an den Kindern können wir sehen, wie der atomare Freilandversuch gewirkt hat. So lange bleibt alles wie gehabt. Und sollte sich übers Jahr beweisen, was wir schon ahnten, daß Atomkraft tatsächlich Krebs macht, dann bleibt's erst recht, wie es ist.

Glaubt denn irgend jemand im Ernst, auch nur ein AKW würde abgeschaltet, wenn die Schädlichkeit nach allen Regeln der statistischen Kunst erst nachgewiesen ist? Ach was! Hätte es nach Tschernobyl noch eines Beweises bedurft? Eben. Jochen Grabler

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