: Blankeneser Freiluft-Uni
■ Hessepark verwandelt sich im Sommer in ein Diskussionsforum
verwandelt sich im Sommer in ein Diskussionsforum
Blankenese soll ein sozialer Brennpunkt sein? Dort, wo die teuren Häuser sich so italienisch- romantisch an den Hang schmiegen, daß jeder Hammer Bürger mit einer Popel-Genossenschaftswohnung sehnsüchtig die Augen verdreht? „Auf eine gewisse Art schon“, meint Katrin Gérard. Es herrsche eine ziemlich große Anonymität. Gleichgesinnte zu finden, die, wie sie, „etwas anderes als Schickimicki im Kopf haben“, sich engagieren und informieren wollen, schien unter diesen Bedingungen nahezu aussichtslos. Doch Katrin Gérard entwickelte zusammen mit anderen eine originelle Idee, die in diesem Sommer nun schon in die zweite Runde geht: Die Freiluft- Uni im Hessepark.
Von Juli bis September verwandelt sich die Liegewiese jeweils donnerstags um 18 Uhr in eine „speakers corner“. Anders als im berühmten Londoner Hyde-Park, wo jeder Beliebige das Wort ergreifen darf, halten in Hamburg extra angeheuerte ReferentInnen unentgeltlich Vorträge zu Themenbereichen wie Frauen, Umwelt, Politik oder Pädagogik. Durchschnittlich 20 bis 30 Personen finden sich ein. Wer Kinder hat, bringt sie mit. Der Spielplatz ist gleich nebenan.
Daß Eltern ihren Nachwuchs mitbringen können, ist für die InitiatorInnen der Freiluft-Uni ein wichtiges Anliegen. Denn immerhin wurde das erfolgreiche Projekt in einer Blankeneser Elterninitiative geboren. Inzwischen trägt es bereits erste Früchte. Eine Autorenlesung über Kurdistan im vergangenen Jahr brachte die HörerInnen auf den Gedanken, sich stärker um Ausländerfamilien zu kümmern. Gesagt, getan. Am 23. August steigt ein internationales Kinderfest im Elbvorort.
Katrin Gérard und ihre MitstreiterInnen hoffen, daß sich noch mehr solcher Aktivitäten entwickeln. Die nächste Veranstaltung am 16. Juli wäre ein Anlaß. Ute Maas streitet dann für die Verkehrsberuhigung in Blankenese. Bei Regen findet das Ganze im Hessehaus nebenan statt. Weitere Informationen unter 863421. Sigrun Nickel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
