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Mehr Rauschgifttote in Niedersachsen

■ Schwerpunkte der Drogenszene in Hannover und Oldenburg

Seit Jahresanfang sind in Niedersachsen 101 Menschen an den Folgen des Konsums illegaler Drogen gestorben. Das sagte der Rauschgift-Dezernent beim Landeskriminalamt, Gerold Koriath, am Montag in Hannover. Damit sei die Zahl der Drogentoten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (94 Tote) erneut angestiegen. Wie schon in den vergangenen Jahren sei wieder mit einer Dunkelziffer zu rechnen, die die Zahl der offiziell bekannt gewordenen Fälle um ein Vielfaches übertreffe, sagte Koriath.

Die Schwerpunkte der Drogenkriminalität liegen nach Angaben des Drogen-Dezernenten in den Regierungsbezirken Hannover (40 Drogentote) und Weser-Ems (31 Drogentote). Die meisten Drogentoten seien in Hannover mit 31 gestorbenen Süchtigen gezählt worden. Zum Vergleich: In Bremen sind im ersten Halbjahr 92 nach offiziellen Angaben 40 Menschen durch Drogen ums Leben gekommen.

Der Polizeibeamte geht davon aus, daß die Zahl der an den Folgen des Drogenkonsums Gestorbener weiter steigen wird, wenn — wie von der Landesregierung geplant - „der Verfolgungsdruck auf den kleineren und mittleren Handel“ nachläßt. Dazu gehöre beispielsweise die von der Landesregierung beabsichtigte Anweisung an Staatsanwälte, bei Funden von weniger als drei Gramm Heroin die Ermittlungsverfahren einzustellen.

Nach Erkenntnissen der Fahnder hat sich neben den schon seit langem bekannten Beschaffungsfahrten Drogensüchtiger in die Niederlande ein innerdeutscher „Drogentourismus“ von Süden nach Norden verfestigt. dpa

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