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Neuer Zug der Roten Khmer

Bangkok/Genf (AFP/taz) — Nach wochenlanger Weigerung, ihre Soldaten gemäß dem UNO-Friedensabkommen entwaffnen zu lassen, haben die kambodschanischen Rebellen der Roten Khmer am Dienstag einen eigenen Vorschlag vorgelegt. Ihr Vier-Wochen-Plan sieht vor, daß ihre Truppen phasenweise in die Gebiete verlegt werden, die unter Kontrolle der UNO-Blauhelme stehen. Allerdings verknüpfen sie diesen Plan erneut mit der Bedingung, daß die von Vietnam eingesetzte Regierung in Phnom Penh zurücktritt.

Das erste Zehntel ihrer Truppen würden innerhalb der ersten Woche in die Gebiete verlegt, nachdem der Verteidigungsminister und sein Stellvertreter zurückgetreten seien, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Kommuniqué der Roten Khmer. In der zweiten Wochen würden weitere 20 Prozent folgen, wenn der Außen- und der Finanzminister sowie ihre Stellvertreter abgetreten seien. 30 Prozent würden sich anschließen, wenn der Informationsminister und sein Stellvertreter das Amt niedergelegt hätten. Die restlichen 40 Prozent sollten in der vierten Woche verlegt werden, nachdem der Präsident, Ministerpräsident, Parlamentssprecher und die übrigen Minister in Phnom Penh zurückgetreten seien.

Unter dessen berichtete das UN- Flüchtlingskommissariat (UNHCR), am Montag dieser Woche sei der fünfzigtausendste Flüchtling nach Kambodscha zurückgekehrt. Nach Angabe des UNHCR handelt es es sich um Srei Roeung, einen ehemaligen buddhistischen Mönch. Er war 13 Jahre lang im Exil. Nun kehrte er mit seiner Frau Tet Mom und ihrer gemeinsamen zweijährigen Tochter in einem Konvoi von Poipet an der kambodschanischen Grenze zu Thailand nach Sisophon zurück. Nach UNHCR-Angaben leben noch etwa 300.000 Kambodschaner in Flüchtlingslagern. Trotz der Regenzeit hoffe das UNHCR, im Juli mehr als 25.000 weitere Kambodschaner in ihre Heimat zurückzubringen.

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