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Vietnams Kommunisten lassen ein bißchen wählen

Hanoi (dpa) — Vietnams Kommunisten schützen sich vor unliebsamen Überraschungen bei den Parlamentswahlen am kommenden Sonntag. Unter den 601 von Massenorganisationen sorgfältig gesiebten Bewerbern für die 395 Sitze in der künftigen Nationalversammlung gehören nur zwei nicht der Kommunistischen Partei Vietnams an.

Erstmals in der Geschichte der sozialistischen Republik Vietnam gibt es immerhin mehr Kandidaten als Mandate. Diesen Hauch von Demokratie in einer der letzten Bastionen des Kommunismus machte das im April von der alten Nationalversammlung verabschiedete neue Wahlgesetz möglich. Die Hauptkriterien dieser Auswahl, über die Wahlversammlungen in den einzelnen Bezirken entschieden, gab die Armeezeitung Quan Doinhan Dan vor: Ein Kandidat für die Nationalversammlung, meinte das militärische Sprachrohr der Partei, müsse dem sozialistischen Vaterland Vietnam unbedingt treu sein.

In der strikten Auswahl der Kandidaten sehen ausländische Diplomaten den Versuch von Partei und Regierung, die langsame politische Öffnung unter Kontrolle zu halten. Während Hanois Kommunisten im Zuge ihrer kapitalistischen Marktreformen dem Westen weit Tür und Tor öffnen, lehnen sie ein Mehrparteiensystem strikt ab.

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