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Kleine Spritze schafft harte Träume

■ Wissenschaftler entwickelt Stoff gegen Impotenz

Ein neues Mittel zur Behandlung von Erektionsstörungen ist an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entwickelt worden. Der hannoversche Urologe Christian Stief stellte es am Mittwoch auf einem internationalen Fachkongress in Genua vor. Stief erklärte, er habe eine Substanz gefunden, die eine etwa einstündige Erektion auslöst, wobei im Gegensatz zu bisherigen Mitteln keine Nebenwirkungen aufgetreten sind. Das Mittel wird seit etwa einem Jahr an der MHH erprobt.

Im Gegensatz zu früheren Substanzen, die im Körper nicht abgebaut werden und bei denen es deshalb immer wieder zu schweren Komplikationen bis hin zum Absterben des männlichen Gliedes kam, handelt es sich bei dem von Stief eingesetzten Wirkstoff mit der Bezeichnung SIN-1 um das körpereigene Stickoxid, das auch beim gesunden Mann die Erektion auslöst. Über eine Spritze injiziert sich der Patient das Mittel selbst unmittelbar vor dem Geschlechtsakt ins Glied. Gewonnen werde SIN-1 aus einem Blutdruckmedikament, das seit 20 Jahren auf dem Markt ist.

„SIN-1 könnte das Standardmittel gegen Potenzstörungen werden,“ sagte Stief. Es sei bisher in Hannover an 112 Patienten mit großem Erfolg erprobt worden. Stief schätzt die Zahl der Männer in Deutschland unter 65 Jahren mit Erektionsproblemen auf drei bis fünf Millionen. Die Station des Urologen sei für die nächsten zweieinhalb Jahre ausgebucht.

dpa

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