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ROB fordert eine »faire Chance«

Berlin. Als »kulturpolitischen Skandal« hat der Vorstand des Rundfunkorchesters Berlin (ROB) die Entscheidung des Senats gewertet, den Klangkörper nicht weiter zu finanzieren. Die Landesregierung hatte am vergangenen Dienstag alle Bemühungen um die Sanierung des Orchesters als gescheitert erklärt. Auch die vom Abgeordnetenhaus gewünschte Zwischenfinanzierung bis Ende des Jahres ist dem Senat zufolge nicht erfolgversprechend.

Mit dieser Entscheidung werde ein weiterer Teil der kulturellen Identität des Ostteils der Stadt vernichtet, heißt es in einer Erklärung des Vorstandes des Klangkörpers, der als erstes Berliner Arbeitslosenorchester zusammenbleiben will. Das vom Senat als Voraussetzung für eine Übergangsfinanzierung verlangte »schlüssige Modell« wertete der ROB-Vorstand als Versuch, »den Willen der Abgeordneten nicht in die Tat umzusetzen«. Ohne Unterstützung der Rundfunkanstalten und der Länder könne eine Orchester wie das ROB seine Aufgabe nicht erfüllen. Die Variante einer Zuammenlegung des Orchesters mit anderen Klangkörpern unter Beteiligung des ORB und des SFB sei vom Senat noch nicht über Vorgespräche hinaus verfolgt worden. Das ROB verlange deshalb, nochmals alle Möglichkeiten einer Finanzierung oder Fusion zu prüfen und dem Orchester damit »eine wirklich faire Chance« zu geben. adn

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