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Robin Hood des Plattenbaus

■ betr.: "Verein der Wiedergänger", taz vom 14.7.92

betr.: „Verein der Wiedergänger“ von Reinhard Mohr, taz v. 14.7.92

Wer hätte gedacht, daß ich meinem Brechreiz einmal zumuten müßte, mich durch eine unheilige „Gystel“- Allianz anmaßend vertreten zu sehen! Aber Peinlichkeit kennt keine Grenzen, und Zumutung offenbar auch nicht. Zumindest die Herren Diestel und Gysi hätten es verdient, wegen nervender Verbreitung ständiger Demagogie aus dem politischen Verkehr gezogen zu werden. Zum Glück gibt es Leute wie Reinhard Mohr, welche Tacheles reden und zumindest der taz-Öffentlichkeit klarzumachen versuchen, was für ein obskurer Haufen sich da in Berlin, nun ja, angesammelt hat.

Traurig ist nur, daß integre Leute wie der Kabarettist Dieter Hildebrandt nun selber Stoff für Sketche abgeben, für nicht besonders lustige, wie ich befürchte. Lustiger ist es schon, sich vorzustellen, das „Gystel“-Komitee würde sich in „Robin-Hood-Kampfgemeinschaft für die Rechte der (Wieder-)Enterbten“ umbenennen, in Grün gekleidet durch die brandenburgischen Forste streifen und an der Autobahn Helmstedt-Berlin den Raubrittern des Kapitalismus Wegezölle abpressen. Das Geld wird dann dazu benutzt, Kita-Plattenbauwürfel in Berlin- Hellersdorf abzudichten. Da dies leider Wunschvorstellung bleiben wird und es zu befürchten steht, daß die Komiteemitglieder/-innen eher Anlaß zu Ekelkrämpfen denn zu Heiterkeitsausbrüchen bieten werden, sei es mir erlaubt, hier den Stoßseufzer: „Armes Deutschland!“ auszustoßen. Jens Hieke, Leipzig

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