: Escobar spielt Katz und Maus
Bogota (AFP) — Der kolumbianische Drogenboß Pablo Escobar, der am Mittwoch aus dem Gefängnis geflohen war, ist nach Angaben seines Neffen bereit, sich unter bestimmten Bedingungen den Behörden zu stellen. „Mein Onkel ist willens, sich weiter dem juristischen Prozeß zu unterwerfen, wenn man ihm feste Garantien gibt“, sagte Nicolas Escobar in einem Rundfunkinterview. Escobar hatte am Mittwoch Garantien gefordert, daß er nicht an die USA ausgeliefert wird. Auch wolle er keinesfalls in ein Militärgefängnis verlegt werden, wie es die Regierung geplant hatte. Polizei und Armee suchten unterdessen mit Bluthunden die Umgebung des Gefängnisses von Envigado ab, aus dem Escobar am Mittwoch mit neun Komplizen geflohen war. Vermutlich hatten ihm dabei Wärter geholfen, die er mit rund 1,5 Millionen Dollar (2,2 Millionen Mark) bestochen hatte. Dies berichtete am Donnerstag der kolumbianische Privatsender Caracol. Die Wärter hätten am Mittwoch Escobar und seine Männer durch das Haupttor der Haftanstalt hinausgelassen.
Die US-Regierung richtete am Donnerstag schwere Vorwürfe an die kolumbianische Regierung. „Escobar ist ein blutdürstiger Gangster, verantwortlich für den Tod von Tausenden Amerikanern und die Drogenabhängigkeit von Millionen weiterer. Das ist ein gefährlicher Schritt rückwärts für Kolumbien und für den Rest der Welt“, erklärte der Koordinator des amerikanischen Antidrogenprogramms, Bob Martinez. Das Weiße Haus sicherte jedoch dem kolumbianischen Präsidenten Gaviria zu, ihn weiterhin im Kampf gegen den Drogenhandel zu unterstützen.
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