piwik no script img

Rechtsradikale Gewalt

■ Neue Verfassungsschutz-Zahlen/ Angriffe auf Ausländer

Berlin (dpa/taz) — Die Zahl der rechtsextremistischen Gewalttaten hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 228 auf 389 zugenommen. 70 Prozent der Brand- und Sprengstoffanschläge, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen haben Jgendliche und Heranwachsende unter 21 Jahren verübt, 3 Prozent der Gewalttäter waren Frauen. Das berichtet der Kölner Express gestern unter Berufung auf das Bundesamt für Verfassungsschutz. Deutsche Neonazis beteiligen sich nach dem Bericht auch am Bürgerkrieg in Jugoslawien. In Jena sind in der Nacht zum Sonntag drei Ausländer bei Auseinandersetzungen mit Angehörigen der rechten Szene verletzt worden. Sie mußten sich nach dem Angriff auf dem Marktplatz in ärztliche Behandlung begeben. Einer von ihnen erlitt außer Kopfverletzungen auch eine Stichwunde im Rippenbereich, teilte die Polizei gestern mit. Die Ermittlungen dauerten bei Redaktionsschluß noch an. Elf Verdächtige wurden festgenommen.

In der Nacht zum Sonntag hatten auch in Saalfeld rechtsradikale Jugendliche Asylbewerber vor einer Bar mit Zaunlatten geschlagen. Einer der Täter gab drei Schüsse aus einer Gaspistole ab. Sechs Verdächtige wurden in der Thüringischen Kleinstadt vorläufig festgenommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen