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■ SpendenaktionErinnern für die Zukunft: 50. Jahrestag der Progrome durch Nazideutschland

Im März dieses Jahres nahm ich als Gast an den Gedenktagen der Jüdischen Gemeinde in Minsk/Weißrußland teil. Weißrussische, russische und litauische Juden, sowie ehemalige Zwangsarbeiter ehrten anläßlich des 50. Jahrestages der Progrome durch Nazideutschland in ihrer Heimat ihre Toten. Meine Anwesenheit dabei in Minsk war das Ergebnis meiner Teilnahme an der Reise „Erinnern für die Zukunft“. Unter diesem Motto erinnerten im Oktober 1991 BremerInnen an die jüdische MitbürgerInnen am Zielort deren Zwangsverschleppung und Ermordung 1941 ins Minsker Ghetto.

Am letzten Tag der Feierlichkeiten stellte mir eine Freundin, selbst Jüdin, eine der wenigen Überlebenden der Progrome, einen Freund der Familie vor. Vor mir stand ein schmaler grauhaariger Mann. Bescheiden, ja fast schüchtern bat er mich, ihm einen Moment Gehör zu schenken. Ich ahnte sofort in welcher Situation er war. Der Mann, Herr Tsipis ist herzkrank. Seine Frau berichtet mir die Krankengeschichte ihres Mannes. Herr Tsipis, weißrussischer Jude, 56 Jahre alt, Schriftsteller und Lehrer leidet an einer lebensbedrohenden Veränderung der Herzklappen auf dem Hintergrund einer rheumatischen Erkrankung. Die medizinisch-technischen Kapazitäten in seiner Heimat sind nicht vergleichbar mit dem Standart bei uns. Eine Operation dort würde das Operationsrisiko um ein vielfaches steigern. Herr Tsipis braucht diese Operation um weiter leben zu können.

Das Ehepaar Tsipis verfügt nicht über geldliche Mittel, um die otwendige Herzoperation u bezahlen.

„Helfen Sie uns. Verstehen Sie, es ist uns sehr unangenehm, Sie zu bemühen. Mein Mann möchte leben.“

Vor wenigen Tagen bekam ich Post von Herr Tsipis aus Minsk. Seine Ärzte sind nur noch kurze Zeit bereit, die Verantwortung zu übernehmen, auf die nötige Operation zu warten. Herr Tsipis braucht schnelle Hilfe. Von der herzchirugischen Abteilung des Krankenhaus „Links der Weser“ liegt die Zusage vor, mit einem schnellen Operationstermin ihrerseits Herrn Tsipis zu helfen.

Die Aktion läuft treuhänderisch über die Kirchengemeinde UNSER LIEBEN FRAUEN, die die zweckentsprechende Verwendung der Spendengelder beaufsichtigt.

Konto-Nr. bei der Bremer Landesbank 1070116003, Bankleitzahl: 29050000, Kontoinhaber U.L.F. Kirchenspielarmenkasse.

Selbstdarstellungen von Projekten und Initiativen an taz, Am Dobben 123, 2800 Bremen1

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