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Dentisten im Widerstand gegen Gesundheitsreform

Den Griff in ihre Geldbeutel wollen sich auch die Zahnärzte im Norden der Republik nicht ohne Protest gefallen lassen. Die Reformpläne von Gesundheitsminister Horst Seehofer (CSU), die Vergütung von Zahnersatz im kommenden Jahr um 20 Prozent zu senken und darüber hinaus die Dentisten- Einkommen in den nächsten drei Jahren an die allgemeine Einkommensentwicklung zu koppeln, riefen gestern Norderstedts Zahnklempner auf den Plan. Dort hinterlegten 19 von ihnen notariell, daß sie im Fall der Realisierung der Seehofer-Pläne ihre Kassenzulassung zurückgeben wollen.

Ihr Sprecher Matthias Kruse erklärte dazu, daß seine Kollegen bei einer Umsetzung der Pläne Einkommenseinbußen von bis zu 60 Prozent hinnehmen müßten. Die von der Regierung errechnete Zahl von 20 Prozent nannte er eine „Lüge“. Zahnärzte seien schon heute keine „Porsche fahrenden Großverdiener“ mehr. Im Kreis Lauenburg erwägen nach Auskunft der Zahnärzte sogar rund 90 Prozent einen ähnlichen Schritt wie den der Norderstedter Kollegen.

Die Folge dieser Protestmaßnahme: ein Streit um die Finanzierung der Behandlungskosten. Kassenpatienten könnten ihre Krankenscheine dann zuhause lassen, sie bekämen von ihrem Arzt eine Rechnung in die Hand gedrückt. Die Abrechnungsmodalitäten müßten sie mit den Kassen klären.

Hamburg blieb bislang noch von Protestaktionen verschont. Ein Grund: Der „Freie Verband Deutscher Zahnärzte“ — Hauptunterstützer der Dentisten im Widerstand — hat in der Hansestadt nicht viel zu melden. Dennoch, glücklich ist auch die Hamburger Zahnärztekammer nicht über die Gesundheitsreform. Auch hier wird sich in den nächsten Wochen entscheiden, ob die Zahnmediziner zum Aufstand rufen. sako

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